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07.03.2022 Kategorie: Gemeinde, Musik

Der Mut gesehen und gehört zu werden

Acht Sänger*innen der Kantorei singen gegen den Winterblues an

Sinnbildlich mutet der typisch deutsche Winter für unsere Zeit an – nass-kalt, stürmisch und sehr grau. Es ist leicht, sich in dieser Zeit in Kriegsangst und Corona-Beschränkungen zu verlieren, sich nur noch auf das Negative zu konzentrieren. Was könnte uns da besser auf den Frühling einstimmen als Musik? Kaum etwas anderes berührt uns so direkt, wie diese Form der akustischen Umarmung; kaum etwas schafft es, dem Alltagsgrau einen musikalischen Sonnenstrahl entgegenzusetzen, der uns zeigt, dass es nicht immer Winter bleibt, sondern immer auch Hoffnung auf den Frühling gibt.

Die Sänger*innen der Kantorei Heilige Dreifaltigkeit hatten sich zum Ziel gesetzt, den Winterblues zu vertreiben, indem sie uns auf eine musikalische Reise von Brahms bis zu Simon & Garfunkel mitnahmen. Das abwechslungsreiche Programm haben die Sänger*innen dabei selbst zusammengestellt, am Klavier begleitet von Deike Weber, einstudiert und organisiert von Manfred Geisler.

Doch nicht nur die Auswahl der vorgetragenen Stücke war eine Besonderheit, sondern auch die Form des Auftritts selbst: statt die ganze Zeit in gesamter Besetzung traten die Sänger*innen solistisch sowie in variierenden Duetten, Terzetten oder Quartetten miteinander auf. Es gab damit kein Verstecken in der Menge, sondern jede*r einzelne brachte den Mut auf, gesehen und gehört zu werden, sich zu präsentieren und ein Zeichen zu setzen ‚ich lasse mich vom Winter nicht unterkriegen!‘. Das Ziel, den Winderblues zu vertreiben, hat die Kantorei an diesem Abend geschafft. In locker-leichter Atmosphäre folgten die Zuhörer*innen mit hoher Aufmerksamkeit dem Konzert und nahmen sogar die abschließende Herausforderung des weit geöffneten Flügels an, selbst mit Mut zum Gehörtwerden, die Kantorei zu unterstützen, den Lenz zurückzugrüßen.

Beitrag von TW